Hypnose

Unbewusste Prozesse wahrnehmen und verändern

Unbewusste Prozesse wahrnehmen und verändern

Verhaltensmuster, Emotionen, aber auch Prozesse wie die Verdauung laufen unbewusst oder automatisch ab. Mit Hypnose können wir diese Prozesse beeinflussen.

Hypnose

Unbewusste Prozesse wahrnehmen und verändern

Unbewusste Prozesse wahrnehmen und verändern

Verhaltensmuster, Emotionen, aber auch Prozesse wie die Verdauung laufen unbewusst oder automatisch ab. Mit Hypnose können wir diese Prozesse beeinflussen.

Mein Weg zur Hypose

Hypnose habe ich über die Zauberei kennengelernt. Zunächst dachte ich, das sei ein riesiger Scherz, in den nur Amerikaner:innen eingeweiht sind (da ist die Show-Hypnose viel größer und bekannter als in Deutschland). Ich verstehe also die grundsätzliche Skepsis, die viele Menschen gegenüber der Hypnose haben.

Dann aber saß ich 2011 in meinem ersten Wochenendseminar. Schon am zweiten Tag durfte ich selbst jemanden hypnotisieren. Durch die Hypnose hat ein anderer Teilnehmer eine Zahl vergessen. Allerdings war er nicht so begeistert wie ich sondern runzelte die Stirn und schaute mich verwirrt an. Nach der Hypnose hat er mir verraten: „Ich bin Mathematiker und ohne die Zahlen könnte ich meinem Job nicht mehr nachgehen!“ Das war der Moment in dem mir klar wurde: Das möchte ich können!

Was ist Hypnose und wie hilft sie mir?

Um Hypnose schnell zusammenzufassen, könnte ich sagen: Hypnose ist der gezielte Austausch zwischen dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein. Ein anderer Aspekt sind unsere beiden Anteile des rationalen und kreativen Verstandes. In der Hypnose bringen wir jeweils beide Anteile zusammen. So können alte Gefühle oder Gewohnheiten gelöst werden, in dem wir für neue Perspektiven und Möglichkeiten sorgen.

Meinen persönlichen Start in die therapeutische Hypnose hat meine Mutter gefördert. Die wollte mir einfach nicht glauben, dass Hypnose wirklich funktioniert. Sie hat immer gesagt: „Wenn das jetzt klappt, dann glaube ich Dir“ und hat mich jedes Mal erneut an eine ihrer Freundinnen empfohlen. Die erste wollte abnehmen. Die zweite wollte aufhören zu rauchen. Die dritte hatte Schmerzen.

So habe ich daher eine ihrer Freundinnen besucht, die im Urlaub mit dem Fahrrad gestürzt war. Dabei hatte sie sich einige Schürfwunden sowie geprellte und gebrochene Rippen zugezogen. Bei Rippenbrüchen wird keine Operation empfohlen, Rippenbrüche können aber sehr starke Schmerzen verursachen. So war es bei ihr auch und sie konnte vor Schmerzen nicht mehr richtig schlafen und war zusätzlich auf Medizin angewiesen.

Sie saß also in ihrem Sessel und ich habe angefangen ihre Aufmerksamkeit zu leiten. Dieses „leiten“ ähnelt einem Tanz oder dem Dirigieren. Ich führe sie also in eine bestimmte Richtung. Ich gebe Signale, wann, wie weit und wohin sie sich als nächstes bewegen kann. Beim Dirigieren geht es dann darum, wann welches Instrument einsetzt, mit welcher Geschwindigkeit und Lautstärke gespielt werden soll. Bei der Hypnose dirigiere ich sanft Gedanken und Aufmerksamkeit.

Ich führte Ihre Aufmerksamkeit einmal hin zum Schmerz und einmal weg vom Schmerz. Bald war es ihr möglich, die Intensität ganz leicht zu verändern. So habe ich es ihr ermöglicht den Schmerz bewusst wahrzunehmen. Außerdem hat sie dadurch ihrem Körper signalisiert: „Ich habe Dich gehört.“ Ich vergleiche das Unterbewusstsein gerne mit einem Freund, der ständig bemüht ist, alles für uns zu tun. Dieser Freund kommuniziert auch mit uns, daher ist es nur fair, wenn wir ihm oder ihr zwischendurch mitteilen: ich höre Dich.

Als ich fertig war, saß sie immer noch ruhig und inzwischen entspannt in ihrem Sessel. Ihre Augen waren geschlossen und ich wartete darauf, dass sie ihre Augen öffnen würde. Als es soweit war, kullerte eine Träne ihre Wange hinunter. Kurz darauf musste sie husten. Ich bemerkte, dass sie sich nicht mehr vor Schmerzen an den Brustkorb fasste – wie es vorher der Fall gewesen war. Kurz darauf schaute sie mich mit glasigen Augen an: „Die Schmerzen sind weg!“

Danach war sie sehr müde und ich habe leise ihre Wohnung verlassen, damit sie schlafen konnte. Meine Eltern waren drei Tage später bei ihr zu Besuch und sie konnte nicht nur liegend in ihrem Bett schlafen sondern auch die Schmerzmedikamente absetzen. (Hinweis: Schmerzen werden im Gehirn verarbeitet, weshalb Hypnose häufig bei Schmerzen eingesetzt wird.)

„Ich habe großen Respekt vor Hypnose!“

So etwas höre ich immer wieder. Zurecht wie ich finde, schließlich öffnen wir uns einem anderen Menschen und neuen Denk- und Sichtweisen. Als ich später auch Osteopathie in meiner Praxis etabliert habe, war ich überrascht. Bei der Hypnose haben viele Menschen Angst manipuliert zu werden. In der Osteopathie hingegen bitten sie genau darum: „Kannst Du das einfach mal kurz knacken lassen?“ In der Osteopathie nennen wir das eine Manipulation.

Tatsächlich habe Hypnose und Osteopathie, so wie ich sie anbiete ein anderes Ziel. Es geht mir darum, Blockaden zu lösen, in dem wir dem Körper neue Möglichkeiten anbieten und er sich dadurch neu organisieren kann. Im Falle der Osteopathie sind Blockaden zum Beispiel Bewegungseinschränkungen. In der Hypnose sind es Emotionen oder festgefahrene Verhaltens- und Reaktionsmuster. In jedem Fall ist es kooperativer Prozess, an dem beide gleichermaßen beteiligt sind.

Auch hier ein kleiner Hinweis: Der Mensch ist darauf ausgelegt effizient zu arbeiten. Deshalb kann es manchmal anstrengend sein, etwas neues zu erlernen. Wenn das neue Verhalten aber das gleiche Ziel viel leichter erreicht, wird der Körper das dankend annehmen.

Wir werden ständig hypnotisiert

Manche beschreiben Hypnose als das Umgehen des kritischen Verstandes. Und so etwas passiert ständig. Es wäre viel zu aufwendig für das Gehirn, alles auf seine Korrektheit zu überprüfen. In der Werbung sehen wir zum Beispiel diese hübsche Person. Als wäre es das erste Mal seit drei Wochen Wanderurlaub steht sie genüsslich unter der Dusche. Lächelnd entleert sie die halbe Shampoo-Packung in die linke Hand, um sich kurz darauf durch das strahlende Haar zu fahren.

Jetzt haben wir gelernt, wir müssen ordentlich viel Shampoo nutzen, um so gut auszusehen. Rational ist uns klar, dass auch ein kleiner Klecks ausreicht. Stattdessen übernehmen wir das gezeigte Verhalten ungefiltert.

Das kann uns auch mit Freunden und vor allem in der Familie passieren, in der wir aufwachsen. Hypnose ist also vor allem hilfreich, weil wir lernen können, dass und wie unser Geist funktioniert. Wie sich also unsere subjektive Wahrnehmung zusammensetzt und wie daraus Verhaltensmuster entstehen. Dadurch lösen sich viele dieser Muster und Emotionen von ganz alleine.

In der Behandlung sind es dann drei Schritte. Zunächst erkennen wir, dass uns etwas stört. Dann beschäftigen wir uns mit dieser Sache. Dadurch erhalten wir einen Überblick und verstehen, was genau passiert. Im Anschluss folgt die Veränderung.